Fahrplanauskunft für Sehbehinderte

100. digitaler Fahrgastinformationsanzeiger an MVV-Regionalbushaltestelle installiert

Im Herbst des vergangenen Jahres wurde der erste digitale Fahrgastinformationsanzeiger im MVV-Regionalbusverkehr am Kloster Andechs im Landkreis Starnberg eingeweiht. Seitdem schritt die Ausstattung in großen Schritten voran: Der 100. von insgesamt über 1.200 in den Verbundlandkreisen im MVV vorgesehenen Anzeigern wurde kürzlich in Putzbrunn installiert.

Dynamische Fahrgastinformation (DFI) bezeichnet im öffentlichen Nahverkehr die elektronische Übermittlung von Plan- und Echtzeitdaten zur Information des Fahrgasts. Dazu gehören nicht nur Informationen zu Abfahrtszeiten, sondern auch Auskünfte zu Verzögerungen und Störungen. Ein Teil dieser dynamischen Fahrgastinformation sind sogenannte DFI-Anzeiger vor Ort, über die Fahrgäste stets aktuell informiert werden und ihre Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leichter organisieren können.

MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch ist es wichtig, solche Echtzeit-Informationen sowohl in städtisch als auch in ländlich geprägte Gebiete zu bringen: „Nur wenn Fahrgäste sich auf die öffentlichen Verkehrsmittel verlassen können und Informationen unkompliziert verfügbar sind, steigen sie dauerhaft auf den öffentlichen Nahverkehr um – und entlasten damit die Umwelt.“

Im Jahr 2020 starteten die acht MVV-Verbundlandkreise sowie rund 100 Kommunen gemeinsam mit der MVV GmbH deshalb ein Projekt zur Ausstattung von MVV-Regionalbushaltestellen mit digitalen Echtzeit-Anzeigern. Die künftigen MVV-Verbundlandkreise südlicher Teil Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach partizipieren bereits am Projekt. Das durch den Freistaat Bayern zu 80 Prozent geförderte Projekt läuft über fünf Jahre; die MVV GmbH hat die Gesamtprojektleitung inne.

Übergreifendes Ziel ist eine noch umfassendere Fahrgastinformation im MVV-Regionalbusverkehr sowie der Ausbau der Barrierefreiheit der Informationen. Dafür werden die Anzeiger mit Echtzeit-Angaben sowie aktuellen Sonderinformationen versorgt, wie Umleitungen oder Haltestellenverlegungen. Diese Informationen sind im Regionalbusverkehr mit seiner oftmals größeren Taktung von besonderer Bedeutung. Zudem wird die Barrierefreiheit der Fahrgastinformation durch das Zwei-Sinne-Prinzip – Sehen bzw. visuelle Anzeige und Hören bzw. akustische Wiedergabe der Informationen – verbessert.

„Insgesamt sind an den Regionalbushaltestellen in den Verbundlandkreisen im MVV über 1.200 Anzeiger vorgesehen, der 100. Anzeiger konnte in der vergangenen Woche in der Gemeinde Putzbrunn installiert werden“, vermeldet MVV-Projektleiterin Ines Stock den ersten Zwischenerfolg. „Je nach Bedeutung und Gestaltung der Haltestelle sind unterschiedliche Anzeiger vorgesehen: Geplant sind aktuell etwa 270 mittlere Bussteiganzeiger, wie der, der im vergangenen Jahr am Kloster Andechs vorgestellt wurde, sowie etwa 60 große TFT-Zugangsanzeiger und rund 880 kleinere LCD- oder E-ink-Anzeiger. Diese Anzeiger sollen über die nächsten drei Jahre im gesamten Verbundgebiet aufgestellt werden, um die Fahrgastinformation im MVV-Regionalbusverkehr weiter zu verbessern. Wir freuen uns über Feedback, sollte den Fahrgästen bei der Anzeige der Daten bzw. bei der Sprachwiedergabe etwas auffallen.“

Neben der Projektleitung liegt auch die Betreuung des Hintergrundsystems zur Versorgung der Anzeiger bei der MVV GmbH. Die Echtzeitdaten laufen aus drei Systemen zusammen, die ergänzt um Bahnabfahrten die aktuelle Fahrgastinformation ergeben. Mit dem größten der Systeme unterstützt die MVV GmbH auch kleinere Verkehrsunternehmen. Inzwischen meldet nahezu jeder MVV-Regionalbus Echtzeitdaten, die zunächst in das bayernweite Fahrplanauskunftssystem DEFAS (Durchgängiges Elektronisches Fahrgastinformations- und Anschlusssicherungs-System Bayern) einfließen. Hieraus wiederum werden die installierten DFI-Anzeiger mit Echtzeitdaten aus den Bussen versorgt.