Fahrplanauskunft für Sehbehinderte

Mit Herz und Verstand handeln! Du hilfst – ich auch!

Ausgangslage:

Das Sicherheitstraining ist eine gute Ergänzung zu den technischen und personellen Maßnahmen der Verbundverkehrsunternehmen innerhalb der Sicherheitsarchitektur im MVV-Verkehrssystem. Interessant ist, dass das subjektive Sicherheitsgefühl bei Kunden, die das Vorhandensein von Sicherheitseinrichtungen bewusst wahrnehmen, sich signifikant verbessert. Das Sicherheitstraining setzt daher unmittelbar beim Fahrgast an und hilft ihm, in kritischen Situationen das Selbstbewusstsein und die Zivilcourage zu erhöhen, um sich im Fall der Fälle angemessen und richtig zu verhalten.

Objektive Sicherheitslage:
Die Anlagen im MVV sind Teil des öffentlichen Raumes. Die Vorgänge in diesen Anlagen spiegeln das allgemeine gesellschaftliche Verhalten wieder. Parkanlagen, Parkhäuser oder Bahnhöfe, aber auch gering besetzte Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr sind vor allem bei Anbruch der Nacht typische „Angsträume“. Im MVV als offenes Verkehrssystem werden auf Bahnsteigen und in Zügen auch all jene Konflikte ausgetragen, die auch sonst auf den Plätzen und Straßen der Städte zu finden sind. Doch Tatsache ist, dass bei den öffentlichen Verkehrsmitteln viel weniger passiert als andernorts. Nach Angaben der Bahn nennt die Polizeikriminalitätsstatistik (PKS) 2009 pro 100.000 Bewohner rund 7.400 Straftaten in Deutschland. Einen ähnlichen Maßstab auf die Zahl der Reisenden bei der Bahn angelegt, kommt man auf weniger als 20 registrierte Taten pro 100.000 Reisende. Hierin enthalten sind auch die vielen Delikte, die für den Kunden keine direkten Auswirkungen haben wie beispielsweise Schwarzfahren. Wenn die Häufigkeitszahl auf „Rohheitsdelikte“ herunter gebrochen wird, kommt nochmals ein anderes Bild zum Vorschein: Pro 100.000 Reisende wird von der Bundespolizei nur ein tätlicher Angriff registriert.

Die MVG teilt mit, dass die Zahl der Gewalttaten in der Münchner U-Bahn seit Jahren auf vergleichsweise niedrigem Niveau liegt und gerade in letzter Zeit rückläufig ist. Im ersten Halbjahr 2010 registrierte die Polizei nach eigenen Angaben 52 Gewalttaten im U-Bahnbereich; 2009 waren es 119 im Gesamtjahr. Vor fünf Jahren (2006) verzeichnete die Statistik noch 195 Fälle. Diese rückläufige Entwicklung ist umso erfreulicher, wenn man bedenkt, dass die Zahl der Fahrgäste in der U-Bahn allein von 2006 (330 Mio.) auf 2009 (351 Mio.) um über 20 Mio. gestiegen ist. In München ereignen sich lediglich 3% aller Gewaltdelikte im Hausrechtsbereich von SWM/MVG.

Auf den Einsatz technischer und personeller Ressourcen ist OB Ude in seinem Statement bereits eingegangen.

Zum subjektiven Sicherheitsgefühl liefert das MVV-Kundenbarometer interessante Aussagen.

Subjektives Sicherheitsgefühl der Fahrgäste:
Mit dem MVV-Kundenbarometer werden monatlich Personen, die in den letzten zwölf Monaten vor dem Befragungstag mindestens einmal im MVV gefahren sind, befragt. Während bis 2007 die Kundenzufriedenheit bei den Sicherheitsmerkmalen stetig angestiegen ist, gab es in den Jahren 2008 und 2010 erstmals seit 1996 Rückgänge.

Woran lag das? Ende 2007 (U-Bahnstation Arabellapark), im Frühjahr 2008 (Tutzing) und im Spätsommer 2009 (Solln) gab es gewaltsame Übergriffe auf Fahrgäste mit entsprechender Berichterstattung in den Medien. Durch die Messung im Monatstakt ist deutlich erkennbar, dass die Verschlechterung beim Sicherheitsgefühl jeweils unmittelbar nach den genannten Übergriffen gemessen wurde. Besonders deutlich wurde dies im Fall von Dominik Brunner: der Wert fiel auf die schlechteste Marke seit 2001. Nachstehende Grafik zeigt die Entwicklung von 1996 bis 2010.

Erst rund ein Jahr nach „Solln“ (ab Dezember 2010 in der Grafik noch nicht berücksichtigt) werden bei den Sicherheitsaspekten wieder Zufriedenheitswerte gemessen, die an die alten – guten – Werte aus den Jahren zuvor anknüpfen können.

Mit dem Sicherheitstraining werden den Fahrgästen, neben konkreten Hilfen, auch die sicherheitsrelevanten  Maßnahmen in Verkehrsmitteln und Stationen bewusst gemacht. Das Kundenbarometer zeigt, dass allein schon dieses Bewusstsein das subjektive Sicherheitsgefühlt verbessert. In der nachstehenden Grafik sind die Unterschiede des persönlichen Sicherheitsempfindens abends in Stationen dargestellt, je nachdem, ob die Kunden die Anwesenheit von Kameras oder Sicherheitspersonal bemerkt haben oder nicht.

Die Grafik zeigt recht eindrucksvoll, wie wichtig es ist, über die Sicherheitsmaßnahmen, wie es im Training geschieht, immer wieder zu informieren.

Zusammenfassung:
Die Verkehrsmittel im MVV sind sicher! Objektiv und subjektiv!  Das Sicherheitstraining ist neben der technische Überwachung und dem Einsatz von Sicherheitskräften ein wertvoller Baustein in der Sicherheitsarchitektur im Öffentlichen Verkehr. Der MVV dankt der Polizei und der Aktion Münchner Fahrgäste, dass sie diese vorbildliche Veranstaltung anbieten und so engagiert und kompetent durchführen. Dank gilt auch allen weiteren Unterstützern und dem Verkehrsmuseum für die Bereitstellung der Räume.