Fahrplanauskunft für Sehbehinderte

Feier zur MVV-Verbundraumerweiterung: Freistaat Bayern überreicht Förderbescheide an die Landkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau

„Damit der Umstieg vom PKW leichtfällt, muss der Einstieg in Bus und Bahn möglichst einfach sein.“ So lautet das gemeinsame Ziel aller MVV-Verbundpartner. Zum Jahreswechsel 2025 kommen zwei weitere Landkreise dazu, dann treten die Landkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) bei. Das bedeutet eine Harmonisierung von Tarif, Vertrieb, Fahrgastinformation und vielen weiteren Bereichen. Die Verbunderweiterung wurde heute in Schondorf im Landkreis Landsberg gefeiert, den Landkreisen wurden ihre Förderbescheide überreicht.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Ein guter öffentlicher Verkehr entlastet die Straßen, reduziert CO²-Emissionen und verbessert die Lebensqualität für alle. Als Freistaat Bayern stehen wir für die Erweiterung des MVV an der Seite der Landkreise und tragen einen Großteil der Kosten der Verbunderweiterung. Wir haben bereits die Grundlagenstudie mit bis zu 7,8 Millionen Euro gefördert. Jetzt übernehmen wir auch einmalige und dauerhafte Kosten des Verbundbeitritts – und das mit bis zu 90 Prozent Förderquote. Mit 5 Millionen Euro finanzieren wir nun unter anderem neue Fahrscheindrucker in Bussen, Fahrplanaushänge an Haltestellen und die Anpassung von Fahrscheinautomaten. Außerdem gleichen wir die Einnahmenverluste der Verkehrsunternehmen aus, die durch die günstigeren MVV-Tickets entstehen.“

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Die kontinuierliche Erweiterung des MVV-Verbundraumes ist die strategisch richtige Weichenstellung im ÖPNV. Zusammen sind wir noch stärker. Eine gute Zusammenarbeit mit den Landkreisen im Großraum München war mir von Anfang an wichtig. Daher freue ich mich sehr über den Zuwachs der Landkreise Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau.“

Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Landkreis Weilheim-Schongau: „Der Beitritt des Landkreises Weilheim-Schongau zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) markiert einen historischen Meilenstein für unsere Region und ihre Entwicklung. Wir sind stolz darauf, unseren Bürgerinnen und Bürgern durch die Integration in dieses etablierte Nahverkehrsnetz eine deutliche Verbesserung der Mobilität zu bieten. Egal, ob für den Arbeitsweg, zu Bildungseinrichtungen oder für Freizeitaktivitäten – der öffentliche Nahverkehr wird durch einheitliche Tarife, bessere Anbindungen und einfachere Umsteigemöglichkeiten deutlich attraktiver. Darüber hinaus leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, indem wir den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn fördern. Diese Maßnahme stärkt auch die Lebensqualität in unserem Landkreis. Der MVV-Beitritt ist daher nicht nur ein Fortschritt für die Mobilitätswende, sondern ein entscheidender Schritt in eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für alle Generationen.“

Landrat Thomas Eichinger, Landkreis Landsberg am Lech:
„Der Beitritt des Landkreises Landsberg am Lech markiert eine bedeutende Wegmarke in der Geschichte unseres Landkreises. Seit nunmehr 30 Jahren gibt es Bestrebungen, dem MVV beizutreten. Diese Bestrebungen und die Arbeit der vergangenen Jahre werden nun mit dem Beitritt zum 1. Januar 2025 belohnt. Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises können sich auf eine deutlich verbesserte Fahrgastinformation, einen hochmodernen Fahrkartenvertrieb und neue Ticketangebote freuen. Der Zugang zum ÖPNV wird erleichtert, Hemmschwellen werden abgebaut, und der Landkreis Landsberg am Lech wird nachhaltig als Region gestärkt."

Landrat Robert Niedergesäß, Sprecher der MVV-Landkreise: „Die kommunale ÖPNV-Familie im MVV wächst beständig weiter, das MVV-Gebiet wird mit mittlerweile zwölf Landkreisen immer ländlicher. Es ist ein starkes Signal, dass wir den ÖPNV als das schätzen, was er ist: eine echte Alternative zum Auto. Und ein weiterer wichtiger Schritt, um unsere Region lebens- und liebenswert zu erhalten. Wir freuen uns sehr auf die enge Zusammenarbeit mit unseren neuen Partnern, den Landkreisen Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau.“

MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch: „Ein Verbund bringt wertvolle Synergieeffekte mit sich, Aufgaben werden zentral erledigt - zum Beispiel die Ausschreibung von Verkehrsleistungen, Fahrgasterhebungen, Marktforschung oder Marketingmaßnahmen. Die dadurch eingesparten Kosten stärken den gesamten ÖPNV – und machen ihn für die Fahrgäste noch attraktiver!“

Der MVV-Raum wächst, fast jeder Dritte Einwohner Bayerns lebt im MVV-Gebiet

Mit den beiden Landkreisen Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau kommen ca. 260.000 Einwohnerinnen und Einwohner hinzu, der MVV-Raum wächst auf 3,7 Millionen Einwohner an. Ab 1. Januar 2025 steigt die Zahl der Gemeinden auf rund 320, die Fläche wächst auf ca. 10.365 km². Aus den Landkreisen Landsberg am Lech und Weilheim-Schongau kommen 57 Gemeinden neu dazu, acht gehörten auch vor der Verbundraumerweiterung schon zum MVV-Gebiet. Zusätzlich kommen noch Gemeinden aus den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg dazu, da diese durch den Beitritt der 2. Welle einen MVV-Halt bekommen.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Ab dem 01.01.2025 werden die Busfahrerinnen und Busfahrer in den neuen Verbundlandkreisen Tickets im MVV-Tarif verkaufen. Damit die Fahrgäste die richtigen Tickets erhalten und auch das Kontrollpersonal in Bussen und Zügen auf den Strecken, die zukünftig im MVV-Gebiet liegen, weiß, wie der MVV-Tarif funktioniert, hat der MVV mehrere Schulungen durchgeführt und Hintergrundsysteme angepasst. Zahlreiche Bordrechner mussten aktualisiert oder ausgetauscht, Fahrkartenentwerter an Haltestellen und Bussen installiert werden.

20 neue Bahnhöfe bzw. Bahnhalte sowie ca. 50 Buslinien kommen neu dazu. Mit dabei sind auch die Ammersee- und die Pfaffenwinkelbahn. Die Bewohner der beiden neuen Verbundlandkreise profitieren ebenso wie alle bisherigen MVV-Nutzer u.a. von einem vereinfachten Tarif sowie einer übergreifenden Fahrplan- und Tarifauskunft. Diese kann ganz einfach mit der kostenlosen und werbefreien MVV-App abgefragt werden. Mit der MVV-App haben die Fahrgäste stets ihren eigenen Ticketautomaten mobil auf dem Handy dabei, bei der Eingabe von Start und Ziel zeigt die MVV-App immer die günstigste Ticketvariante an, mit einfachen Schritten geht es direkt zum Fahrkartenkauf. Unter www.mvv-muenchen.de/willkommen finden sich weitere Informationen zur MVV-Verbundraumerweiterung.

Damit die Fahrgäste ab 1.1.2025 über die digitalen Informationsmedien einfach und schnell an die gewünschten Verbindungs- und Tarifinformationen kommen, wurden die neuen Daten in die entsprechenden Systeme eingepflegt. Für Haltestellen, Bahnhöfe, Busse und Bahnen wurden Aufkleber, Schilder, Aushangfahrpläne sowie Infoplakate produziert, alles in enger Abstimmung mit den Verkehrsunternehmen und Landratsämtern.

Integration des Streckenabschnitts Markt Schwaben – Dorfen

Zeitgleich zur Erweiterung um die beiden neuen Landkreise im Westen wird zum 1.1.2025 mit der Integration des Streckenabschnitts Markt Schwaben – Dorfen auch im östlichen Teil des MVV-Verbundgebiets eine längst überfällige Tariflücke geschlossen. Mit Beginn des neuen Verkehrsdurchführungsvertrags der Regionalzugstrecke von München nach Mühldorf (RE 4/RB 40) tritt dort die Vorgabe zur Anwendung des MVV-Tarifs für den Abschnitt innerhalb des MVV-Verbundlandkreises Erding in Kraft. Fahrgäste ab den Haltestellen Dorfen Bahnhof, Thann-Matzbach, Walpertskirchen und Hörlkofen nutzen dann für die Fahrt nach Markt Schwaben oder München ein MVV-Ticket und profitieren von oftmals günstigeren Angeboten wie z.B. der MVV-Tageskarte ohne zeitliche Einschränkungen. Schülerinnen und Schüler mit einem 365-Euro-Ticket MVV haben dann auch auf diesem Streckenabschnitt freie Fahrt. 

 

Bildunterschrift VRE_24_25_01:

von links nach rechts: Stv. Landrat Josef Huber, Landkreis Rosenheim; Landrat Thomas Karmasin, Landkreis Fürstenfeldbruck; Peter Kleemann, Referat für Arbeit- und Wirtschaft LH München; Torsten Belter, Mobilitätsreferat LH München; Markus Reichart, Landratsamt Starnberg, Fachbereich Verkehrswesen; Landrat Josef Niedermaier, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen; Landrat Stefan Löwl, Landkreis Dachau; Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Landkreis Weilheim-Schongau; Landrat Thomas Eichinger, Landkreis Landsberg am Lech; Landrat Robert Niedergesäß, Landkreis Ebersberg und Sprecher der MVV-Verbundlandkreise; Landrat Christoph Göbel, Landkreis München; Landrat Martin Bayerstorfer, Landkreis Erding; ; Dr. Josef Rott, Ministerialdirigent, Bayerisches Staatsministerium für Bauen, Wohnen und Verkehr; Dr. Bernd Rosenbusch, MVV-Geschäftsführer. 

 

Bildunterschrift VRE_24_25_02:

von links nach rechts: Landrat Thomas Eichinger, Landkreis Landsberg am Lech; Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Landkreis Weilheim-Schongau; Ministerialdirigent Dr. Josef Rott,
Bayerisches Staatsministerium für Bauen, Wohnen und Verkehr