Drei Monate lang für jeweils nur 9 Euro bundesweit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mobil sein – das war die Idee des zum 1. Juni 2022 eingeführten 9-Euro-Tickets im Rahmen des Entlastungspakets der Bundesregierung. Im MVV-Raum nutzten rund 470.000 Abo-Kund:innen, deren Fahrkarten automatisch als 9-Euro-Ticket galten, und rund 3,3 Millionen Fahrgäste, die das Ticket an Automaten, Verkaufsstellen und über die digitalen Kanäle kauften, das Angebot. Hinzu kamen diejenigen Fahrgäste, die mit ihrem 9-Euro-Ticket aus anderen Verbünden und Regionen in Deutschland im Verbundgebiet des MVV unterwegs waren.
Die Fahrgastzahlen nahmen – nach den Corona-bedingten Rückgängen seit März 2020 – während des Aktionszeitraums des 9-Euro-Tickets wieder zu. Mit den Verkehrsmitteln der MVG – U-Bahnen, Busse und Trambahnen in München – waren etwa zehn Prozent mehr Fahrgäste als noch im Mai 2022 unterwegs. Auch im MVV-Regionalbusverkehr in den Verbundlandkreisen und bei der S-Bahn München waren Zuwächse spürbar. Die stärksten Anstiege waren in den Zügen der Bayerischen Regiobahn zu verzeichnen, die das MVV-Verbundgebiet mit touristisch attraktiven Zielen im Umland verbindet. Im Juni 2022 erreichten im MVV-Verbundraum die Fahrgastzahlen mit der Einführung des 9-Euro-Tickets nahezu wieder Vor-Corona-Niveau.
Die meisten Fahrgäste im Regionalverkehr außerhalb der Stadt München nutzten das Ticketangebot an Sonn- und Feiertagen für Fahrten zu Ausflugs- und Freizeitzwecken. Das zeigt sich sowohl in den Fahrgastzahlen als auch in den regelmäßigen Befragungen des MVV-Kundenbarometers, das kurzfristig um einige Fragen zum 9-Euro-Ticket ergänzt wurde. Die Befragungen ergaben auch, dass das 9-Euro-Ticket im MVV-Raum bei den Einzelfahrscheinen vor allem die Streifenkarte ersetzte, und dass die Fahrgäste insgesamt mit der Umsetzung im MVV-Raum sehr zufrieden waren.
Ab dem 1. September 2022 gelten im MVV-Raum wieder die regulären Preise, die bis zur Einführung des 9-Euro-Tickets gültig waren. „Angebote wie das 9-Euro-Ticket sind ein toller Weg, um Fahrgäste in den ÖPNV zu bringen – dauerhaft überzeugen können aber nur ein gutes Angebot, eine möglichst lückenlose Anbindung aller Räume und eine moderne Infrastruktur. Dafür braucht es eine gesicherte und nachhaltige Finanzierung“, so MVV-Geschäftsführer Rosenbusch.
Und fügt hinzu: „Egal wie die aktuell allgegenwärtige Diskussion um die Nachfolge des 9-Euro-Tickets ausgeht: Für uns ist weiterhin klar, dass gerade unsere Stammkundinnen und -kunden, die im Besitz eines Abonnements sind, nicht benachteiligt werden dürfen. Sie unterstützen das System ÖPNV zum Teil seit Jahren und wir werden unser Möglichstes tun, damit sie – wie auch in den vergangenen drei Monaten – automatisch in den Genuss eines möglichen Nachfolgeangebots kommen.“